Beginn der Auktion:
Dienstag, 10. April 2012 um 18:30
Artikel n°168525360
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Donnerstag, 30. Mai 2024 um 15:10
Zustand: **, MNH
ist eine Stadtgemeinde mit 7828 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2011) im Bezirk Sankt Pölten-Land im unteren Traisental in Niederösterreich
Der Raum Herzogenburg ist seit der Jungsteinzeit besiedelt und gehört somit zu den ältesten bewohnten Gebieten Österreichs. Im Altertum war es Teil der römischen Provinz Noricum. Im österreichischen Zentralraum Niederösterreich liegend, teilte der Ort die wechselvolle Geschichte Österreichs. Er wurde erstmals 1014 urkundlich erwähnt und 1927 zur Stadt erhoben. Der Name leitet sich von Herzogenburg = Burg der Herzöge ab.
Im 9. Jahrhundert gründeten nämlich zwei Brüder und Grenzgrafen der bayrischen Ostmark namens Wilhelm II. und Engelschalk I., die 871 im Kampf gegen die Mährer fielen, eine Grenzfestung, die als Burg der Herzöge bekannt wurde, was ebenso wie die rasche Ansiedelung im Schutze dieser Anlage ihre besondere Bedeutung unterstreicht. Die Grenzgrafen waren Angehörige des Reichsfürstenstandes und somit den Herzögen gleichgestellt, daher der Name Herzogenburg. Diese Grenz- und Markgrafen blieben auch noch lange nach der 1156 erfolgten Erhebung Österreichs zum Herzogtum im Raum Herzogenburg ansässig. So findet sich im Nekrolog der Propstei St. Andrä an der Traisen unter dem Datum 4. November 1203 der Eintrag : \"Ruedegerus Marchio\" (Markgraf Rüdiger). Dieser war das historische Vorbild für die literarische Figur des Rüdiger von Bechelaren im Nibelungenlied. Der Raum Herzogenburg weist somit also auch im Mittelalter eine beachtliche kulturelle Tradition auf, worauf heute noch der Name der \"Nibelungen-Apotheke\" hinweist. Der \"Untere Markt\": Er ist der älteste Teil und entstand im Gebiet der heutigen Wiener Straße um die Burg des Herzogs. Die Siedlung erhielt schon 1100 das Marktrecht. Der Marktplatz befand sich auf dem heutigen Rathausplatz. Im Jahre 1192 wurde der \" Untere Markt \" dem Stift Formbach am Inn zur Verwaltung übergeben, das bis 1803 die Grundherrschaft ausübte, wodurch die Bauern des unteren Marktes Leibeigene dieses bayrischen Stiftes waren. Der \"Obere Markt \": Im Jahre 1014 schenkte Kaiser Heinrich II. dem Bischof von Passau einen Grund zur Errichtung einer Kirche. Etwas außerhalb des bestehenden Ortes, erhöht auf einer Schotterstufe, entstanden im Bereich des heutigen Kirchenplatzes die romanische Kirche zum heiligen Stefan, ein Pfarrhaus, ein Friedhof mit Karner, sowie ein kleiner Ortsteil \"auf der Widem\" (= der Kirche gewidmet). 1244 wurde das Augustiner Chorherren- und Chorfrauenstift St. Georgen nach Herzogenburg verlegt. Mit den Chorherren kamen viele Dienstleute und Handwerker und es entstand der neue Ortsteil \"Herzogenburg auf der Widem\". 1548 erhielt er das Marktrecht. Er wurde \"Oberer Markt\" genannt, weil er höher gelegen war, die Verwaltung erfolgte durch das Chorherrenstift. Der gesamte Ort wurde zu Beginn des 14. Jahrhunderts mit einem zwei Kilometer langen und vier Meter tiefen Graben umgeben, der von einem Erdwall begleitet wurde. Mehrfache Eroberungen und Zerstörungen auch des Stiftes im Spätmittelalter konnten dennoch nicht verhindert werden. Beide Märkte lagen auch später innerhalb einer gemeinsamen Mauer, die 1598 errichtet wurde, weil Herzogenburg von der ersten Türkenbelagerung 1529 bis zur zweiten 1683 Kriegsgebiet war. Dabei war der Ort auch voll von den Wirren des Dreißigjährigen Krieges von 1618 - 1648 betroffen. Im Gegensatz zu Krems, das die Schweden 1645 eroberten und St. Andrä an der Traisen, das 1683 einem türkischen Angriff zum Opfer fiel, wurde aber Herzogenburg in dieser langen Kriegszeit nie eingenommen, wobei das Stift Herzogenburg bei der Verteidigung die entscheidende Rolle spielte. Beide Märkte blieben infolge der unterschiedlichen Grundherrschaftsverhältnisse streng voneinander getrennt. Jeder hatte ein eigenes Wappen, eigene Verwaltung, eigene Gerichtsbarkeit und ein eigenes Amtshaus. 1421: Verfolgung, Vertreibung und Verbannung aller Herzogenburger Juden aufgrund des Edikts des Habsburger-Herzogs Albrecht V. im Zuge der sogenannten Wiener Gesera. (Gesamtösterreichische wegen eines angeblichen Hostienfrevels in Enns erfolgte Judenverfolgung und -vernichtung in siebzehn österreichischen Orten.) 1808 wurden die Märkte vereinigt, das Wappen des unteren Marktes vom vereinigten Markt übernommen. Nach der Revolution von 1848 und der Umwandlung der Grundherrschaften in Gebietskörperschaften wurde Herzogenburg Marktgemeinde mit erstmals gewählten Gemeinderäten und Bürgermeistern. 1875 verlegte Carl Grundmann sein 1862 in Wien gegründetes Unternehmen nach Ossarn und 1880 nach Herzogenburg und errichtete eine neue Fabrik an der Traisen. Damit legte er den Grundstein für die Entstehung des Industriezentrums Herzogenburg, das bis dahin eine überwiegend agrarische und gewerbliche Sozialstruktur aufwies. Schon 1914 waren die Gebrüder Grundmann-Werke, die 2012 ihr 150. Bestandsjubiläum feiern, mit über vierhundert Beschäftigten der größte Schließwarenhersteller der Donaumonarchie. Die 1927 erfolgte Stadterhebung war die Folge dieser Entwicklung.
Herzogenburg is a town in the district of Sankt Pölten-Land in the Austrian state of Lower Austria. Herzogenburg is a city of Austria, in the federal state of Lower Austria, located between St. Pölten and Krems in the Lower Traisental. Herzogenburg has a population of 7.700 and is located 226 meters above sea level. The area of Herzogenburg is 46,1 km2.
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